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- 17. Jahrhundert
- Jahr 1653

Die Fundstücke zum Jahr 1696 waren erfreulich!
Aber dann fanden wir noch ältere Exemplare. Jetzt aus den Jahren 1653,1663 und 1688
In diesen Aufzeichnungen geht es um das Thema Hute und Weide und das hat Denkershausen weit über die nächsten 200 Jahre immer wieder beschäftigen müssen.
Streitig waren immer wieder die Durchtrift von Schweinen, Ziegen, Milchvieh ins benachbarte Mandelbecker Holz oder umgekehrt Richtung Wiebrechthausen. Gleiches galt für die herbstliche Schweinemast in besagten Wäldern wenn die Eicheln von den Bäumen fielen.
Aus der Klageakte lesen wir, es ging um Zeugen und deren Aussagen bei Gericht. Erkennbar wird aber auch, es wurden nicht immer bodenständige Personen bei den Herrschaften beschäftigt. Man zog auch weiter, um sich an anderen Arbeitsplätzen zu verdingen.
Lesen wir....
![]() DSCN5413 | Ich zu entß benanter, Anitzo bestalter Administrator des Closters Amelunxborn, attestire, uf an- suchen der Dorfschaft Denckerßhausen, hiemit, das besagte Dorfschaft, bey meiner unwürdigen neunjährigen Ambtsbedienung Zeit, zu Mastzeiten in Ihrem Masthute, uf jenseit am Dünnenberge, niemahls vom Ambte turbiret sein, besondern dieselbe für sich allein betrieben: gestalt Ich mit dem gewesenen Förstern Christof Bungenern, so für Northeimb von den Schwedischen gestochen worden, daß er gestorben, die grentze oben uf dem Dünnenberge entlangk, begangen habe, des in urkunt habe ich dieß attestum mit eigenen Handen geschrieben, unterschrieben und meinen Petschaft betruckt, actum Amelunxborn am 16 ten Septembris anno 1653 (Siegel) Henrich Fischer Mpr (Manupropria?)
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![]() DSCN5411 | Actum Luethorst, am 17. Septembris Ao 1653 Hermann Ippensen ietziger Zeit Schweinemeister zu Luethorst,ist uf erfodern der Dorfschaft Denckershausen alhier uf gewohnlicher Amtstuben for gefodert erschienen undt befragt worden, was er von der Mast Betreibung ihres Holtzes am Duenenberge wüßte, solches auszu- sagen undt zu kennen also daß ers künftig mit ein körperlichen eide ufn nohtfahle bekräftigen könte, saget darauf, daß er zwölftehalb iahr zum Brunsteine Schweinemeister wehre gewesen undt als die Denckershäuser damals keine Schweine, aber etwas mast gehabt, hatte der Ambtman Borchardt Engel- brecht sie gebetten, ihm zu vergönnen darinne zu hueten, welches sie ihme, weil in den Kriegeswesen sie es nicht zu nütze machen können, mit gutem willen nachgegeben, jedoch mit vorbehalt ihrer Hude gerechtigkeit, an selbigen Orte, welche dan auch der Ambtman ihnen niemals streitig gemacht, (oder in consequentum gezogen) nachge- hendts bey des ietzigen (Hochwohlgeboren) Drostens Zeiten, hatte er andert halben iahr für einen Schweinemeister gedienet, da hatte er durch dies Holtz questionis iedoch ohne Verwilligung oder Begrüsung, der Denckersheusischen, die Drift in das Wibbertsheusischen Holtze dadurch ge- nommen, Es wehre aber wi(e)der der leute willen geschehen, undt hatten selbige allemahl dagegen ge- kürret undt gemurret, es wehre aber das mahl in diesen Holtze keine Mast gewesen, ein mehrers könte er davon nicht sagen, wolte solches ufn nohtfahl mit der warheit bezeugen. Actum ut supra Daniel Finckenberg mpr p.t. Ambtman daselbst in fidem subscripsit mpr Das damalige Lüthorst stand in enger Verbindung zum Kloster Amelungsborn. http://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCthorst | |
![]() DSCN5412 | Schein ausm Ambt Luethorst die Hude und mastunge ihrer Holtzunge am Dünnenberge betref. De. ao. 1653 | |
![]() DSCN5410 | Hans Wallhausen nunmehr bey 80 Jahre berichtet vermöge geleisteten eydes, daß das Wybbrechtsheusische Vieh als Kühe, Schweine, Schafe undt Ziegen für langen Jahren die trift durchs Dörff Denckershausen undt das Denckersheusische Holtz ins Stiftsholtz Höltzung gehabt, wie aber im Denckersheusischen Holtze mast gewesen, hatte Zeuge niemals darin Wyb- brechtsheusisch Vieh gesehen, daß auch die alten darüber niemals clage geführet, die Denckersheusischen hatten damals das Stifts Holtz durch undt durch gehuetet, Zeuge wehre dieses dahehro wißendt, daß er in seiner Jugendt dero endes umbgangen, undt die denckersheusischen Schweine drey Jahr lang gehuetet. Daß nun obged. Hans Wallhusen dieses alles für unß Bürgermeister undt Rath hieselbst richtig ausgesagt, bezeugen wir mit unserm vorgetruckten Stadtsecret, Ge- schehen Northeimb d. 10 ten Januarij Ao 1663 (Siegel) | |
![]() DSCN5409 | Attestatum wegen der Mast im Denckershäusischen Holtze wegen des Closter Viehes De ad: 1663 | |
![]() DSCN5408 | Hiesiger Ambtß Schwein Meister Andreaß Hacke, hat uf beschehene Verwarnung des Mein aydes aydtlich deponirt das Er ungefehr vor 20 Jahr bey Wilhelm Thetner, so dahmahls das Kloster Wippringshausen gepachtet gehabt vor eine Schwein Meister gedienet, und wann in dem Stift Holze Mast gewesen habe er mit seine Schweine durch Denckershausen, undt ferner durch deren Holz nurt die trift nehmen müßen, undt daselbsten niemalß hueten dürfen, undt were daß Kloster sich weiterer Huede anzu- maßen nicht befugt, noch zu dero Zeit berechtiget gewesen. Welche Außage ich (endßbemeldeter?) ieziger Ambtman zur Staufenburg hiemit beglaubt bescheinigen wolle. Staufenburg den 16. Jan 1663 (Siegel) Stephan Heinze Mpr | |
| Zu wißen sey hiemit Jedermänniglichen, Alß die hohe und unumbgängliche Noth zur Verhütung weitern Schadens erforders gehabt, daß einige Fisch- behaltere (behufs?) des Denckershäußischen Teiches ausgebracht und verfertiget wurden, und sich dan dehro(behufs?) kein beßer, auch in der Nähe belegener aptirlicher Orth, alß in Tile Wallhaußens Erbgarten, allwo ein schöner und continuirlicher (Princk?) be- findlich, sich präsentiret, dahero von mir zuentgeseztem jeziger Ambtman alhir vier Behältere in gedachten Wallhaußens Erb- gartten mit deßen, seiner Frawen, Kinder, und Erben consens, guthem wißen und willen, auf meine ohn- mittelbahre schwere Unkosten verfertiget, und mit einem Zaune umbgeben worden. (Derentwe?) gen seyn gedachtem Wallhaußen drittehalb Mor- gen Landes beym Denckersheusischen Teiche belegen dehrogestaldt Erbe und eigenthümblich eingeräumbt, daß Er dießelbe frey und ohngehindert an statt des abgetretenen (M?)artenplazes gebrauchen, dabey auch wieder Jedermänniglichen Ambtswegen kräfftig manuteniret und ge(??)huzet, Ich der Ambtman aber oder meine Erben allsolcher Behälter; so guth wir können, auch in Verlegung einer (Becke?) und Oehlmühlen, nach der beym Ambtte deßfals abstattenden recogni- tion, biß zu völliger und (pahren?) erlegung der be- aptierlich: angepaßt Quelle: Duden, Fremdwörterlexikon seiner Frawen: seiner Frau | |
![]() DSCN5403 | weißlich angewandten unkosten /: nach dehren refusion die dan dem Ambtte billig zuständige und hinwieder abgetreten werden :/ nach belieben zu bedienen Vollen- Kommene macht und gewalt, ohne mein Tile Wall- haußens meiner Erben und Erbnehmen Behinderung oder (eintragungen?) haben sollen und wollen, deßfals Ich Tile Wallhaußen dan allen und Jeden beneficus tam in genere quam in specie so mir hierunter zu statten kommen könten oder müßten, für mich alle meine Erben und Erbnehmen gänzlich und zur ewigen Tagen, krafft dieß, renuntiier, zur mehrer Uhrkundt und Bekräfftigung auch steter fester Haltung seyn dießer Contracte zwey gleichs lauts verfertigt, von beyden Theilen, nebst einem Notario, und etzlichen Zeugen unterschrieben, und versiegelt, auch Jedem einer davon zugestellet worden, so geschehen Brunstein den 10. Juny Anno 1665 (Siegel) (Siegel) Christian Friederich (Lappan?) Hanß Dieterich Lappan?) Ambttman daselbst (Com?)schreiber daselbst Wulbrandt (Bronner?) Kloster Förster (Siegel) Johannes Hagedorn Imspeziali Authoritate Notarius pub- licus regiusitus et rogatus in fidem praemissorum Loco attestati hac meae manus propria subscriptione et etiam sigillo consucto mea attestor(go?) | |
![]() DSCN5406 | Zu wißen, daß untengesetzten dato die Gemeinde zu Denckershausen von Meister Erich Gärtlern Nachrichtern daselbst Zwantzig Reichsthaler zu ab- führunge des Dorf Taxes undt anderer onerum erborget, undt dagegen zu deßen Versicherung daß also genante Heer- bleek fünfzehen Ruthen breit undt ohngefehr Eilf Ruthen lang von den Zaune an biß an den Denkersheusi- schen Teich, an stat der Zinse nach be- lieben zu nützen und zu gebrauchen versetzet haben. Jedoch deroge- staldt, daß ged. Hypotec alle Jahr auf Michaelis wieder los fallen undt debitores uf die sine inde ergange- ne Loesekündigunge, so das beyden theilen frey stehen soll, undt dan gegen Erlegung obged. Summe der Zwantzig Rthlr. absque ulla liquidatio- ne, welchem beneficio debitores den expresse hiedurch renuncijret wieder an sich zu nehmen Macht haben, Creditor aber oftged. Unter- pfandt ehender fahren zu lassen nicht schüldig oder gehalten sein soll. Zu Uhrkunde deßen ist auf beyder theile ansuchen dieser Ambts Schein unter meiner deß Jetzigen Ambtmans eigenhän- onerum: Lasten, Schulden Quelle: ![]() lateinwoerterbuch/onerum-uebersetzung.html Langenscheidt Universal-Wörterbuch Latein | |
![]() DSCN5407 | diger Unterschrift darüber ausgefärti- get, Geschehen Brunstein den 10 ten Marty Anno 1673 (Siegel) riedrich Ernst Hundertmark diger Unterschrift darüber ausgefärti- get, Geschehen Brunstein den 10 ten Marty Anno 1673 (Siegel) Friedrich Ernst Hundertmark Daß ich die benante 20 Thlr. wegen versetzeter Wießen von der Gemeinde alhie zu Denckershaußen Richtig wieder empfangen habe bescheinigt dießes Denckers- haußen den 27. Marty ad. 1688 Hanß Henrich Gürtler |
Der letztgenannte Hanß Henrich Gürtler findet sich mit einer weiteren Erwähnung allerdings mit Namen "Görtler". Beide dürften aber identisch sein. >unter
