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Erklärungen
zu den vorgefundenen Flustücken und Straßen

01 - Der saure Kamp
Ein "Kamp" ist ursprünglich ein durch Hecken, Wassergräben oder Wälle eingefriedetes Flurstück.
In der Forst bezeichnet "Kamp" meist einen eingehegten "Pflanzkamp" zur Anzucht von Bäumen und Sträuchern-
02 - Der schiefe Berg
Ein Flurteil mit starker Hangneigung. Schief ist demnach als "steil" zu interpretieren.
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03 Wildfeld
Der Name ist hier ein Hinweis auf eine Pferdeweide. Mit mnd. "Wilde" ist das "Pferd, Ross" benannt.
Der Name, so STUHL,"... führt zurück in die Zeit der...im freien, in der Wilde getriebenen Rossezucht...".
05 - Rischenbreite
Das BW zeigt ein Sumpfgelände mit "Schilf, Sumpfbinse" an.
06 - Vor dem Edesheimer Holz
Edesheim taucht gemeinsam mit Echte und Hammenstedt in einen
Schenkungsregister des Klosters Fulda aus dem 9. Jahrhundert auf:
„... Godescale trad. Deo et sco. Bon. bona sua in locis, qui vocantur Ethi et
Etisheim et Hammenstat in pago Lisgowe provincie saxona ...".
„Zubehör" dieser Güter des Godescale waren 70 Unfreie. Diese Hörigen
wurden wie Sachen behandelt.
Anno 1141 werden im Zuge der Bestätigung von Gütern, die dem Kloster Sankt Blasii in Northeim gehören, unter anderem auch 6 Hufen in „Edesheim" aufgezählt..
Im Jahre 1286 sollen die Brüder Werner und Arnold von Edesheim einen Laienbruder des Blasius-Klosters erschlagen haben. Als Sühne mussten sie eine Kapelle bauen lassen und diese mit genügend Einkünften versehen. Am 25. Februar 1380 belehnen Borchard und Heinrich von Meydem den Bertold von Edessem „... mit 2 Hufen in der Feldmark von Edessem ..." Im Jahre 1406 sind Gesche und Ilse von Edesheim Nonnen des Klosters Höckelheim. Mit ihnen scheint das Geschlecht derer von Edesheim ausgestorben zu sein.
Von den 12 Meierhöfen im Dorf gehörten zeitweise 10 kirchlichen Einrichtungen: Vier Höfe gehörten dem Kloster Wiebrechtshausen, zwei dem Kloster in Northeim, einer dem Kloster Fredelsloh, einer dem Kloster in Einbeck, einer der Superintendentur in Hohnstedt und einer der Kirche in Edesheim.
07 - Subuk
In diesem FN ist "Sau-Bucht" enthalten. Es handelt sich um eine "Schweineweide".
8 - Dankelhäuser Wiese
Die Namen „Dankelsheim" und „Dankeishäuser Weg" tauchen in neuere Katasterkarten und Flurkarten auf. Sonst sind sie offenbar nicht belegt. Beide Namen bezeichnen jedoch dieselbe Wüstung.
In den Urkunden taucht für diese Wüstung der Name „Dankwardeshuser auf. Dankelsheim, Dankelshausen und Dankwardeshusen sind also identisch Das Element -wardes- muss nach dem 14. Jahrhundert weggelassen oder verloren gegangen sein.
Das ist mit dem ON „Biscopeshusen - Bishausen" vergleichbar, als im 15. Jh. das Element -copes- ausgefallen ist.
Was dazu geführt hat, dass bei „Dankelsheim / - hausen" auch das GW nicht mehr sicher gebraucht wurde, ist nicht bekannt.
Während der „Dankeishäuser Weg" von Imbshausen auf die Wüstung zu führte, zeigt der „Dankerstieg" die Verbindung von Edesheim nach Dankwardeshusen an. „Dankelsheim" weist die ungefähre Lage der Siedlung aus.
Sicher belegt ist die Siedlung erstmals 1141. Da bestätigt Graf Siegfried von Boyneburg unter anderem den Besitz des Klosters St. Blasii in Northeim darunter,,... mansos in Tanckwardishusen 3 ..."
Anno 1311 gibt Herzog Albrecht der Feiste dem Kloster Wiebrechtshause die Hälfte des Zehnten in „Dankwardeshusen".
Das ist die letzte Erwähnung des Dorfes selbst. Über den Zeitpunkt des Wüstwerdens ist nichts bekannt.
Das BW beinhaltet den PN „Danquard". „Dankwardeshusen" war also e - „Gründung der Leute des Dankward".
9 - Apothekerbusch
„Apotheke" in FN kann von mnd. „ape = Wasser" und „tegen = Graben, Abfluss" abgeleitet sein. Die Bezeichnung „Apotheke" könnte also soviel wie „Wasserabfluss" bedeuten. Der „Apothekerbusch" liegt am Oberlauf eines Baches.
Der Name kann aber auch bedeuten, dass Heilkundige hier besondere Wildkräuter fanden, die sie für Heilzwecke einzusetzen wussten.
Der Begriff „Apotheke" kommt aus dem Griechischen und bedeutet im wörtlichen Sinne „Vorratskammer, Magazin". So bezeichnet denn auch der Name ursprünglich einen Vorratsraum für Heilkräuter, der in Klöstern zur Versorgung der Kranken angelegt war.
In Deutschland sind Apotheken seit 1215 nachweisbar. In Northeim ist eine Apotheke 1574 explizit erwähnt. Allerdings dürfte mindestens das Kloster schon vorher über eine solche verfügt haben.
10 - Krugwiese
Wenn auch weit vom Schuss, es gehörte aber zum "Krug"!
11 - Zwetschenberg
Aa diesem Berg gab es vermutlich Streuobstwiesen mit besonders vielen Zwetschenbäumen.
12 - Der hintere Haken
Mit „haken" kann die hakenartige Form eines Flurstücks gemeint sein.
Hier steht jedoch „Haken" in beiden Fällen für „Hagen".
13 - An der alten Heerstraße
Es ist typisch für die alten Fernstraßen, dass sie die Siedlungen nicht berührten. Erst im Laufe des Hohen Mittelalters wurden die Handelswege
durch die Orte geführt. Es entstand ein neues Wegenetz. Meist vereinten Fernstraßen verschiedene Funktionen, das heißt, Pilger-,
Heer-, Handels- und Poststraßen bildeten keine voneinander getrennten Netze. Diese im Mittelalter entstandenen Straßen sind häufig identisch mit
unseren Bundesstraßen. Heute ^aut man allerdings Umgehungsstraßen und kommt zum Teil auf die frühmittelalterliche Situation zurück.
Eigentümer der Heerstraßen war grundsätzlich der König. Er konnte jedoch sein Besitzrecht auf andere übertragen.
Anmerkung: Gleichbedeutend mit "Am Kalefelder Weg"
14 - 40 Morgen
Ohne nähere Bezeichnung, nur das es sich um eine Gesamtfläche von 40 Morgen handelt.
Der "Morgen" ist heute noch geräuchliches Landmaß.
Ein "Morgen" bezeichnete die Ackerfläche, die von einem Landmann mit zwei Pferden vor dem Pflug an einem Arbeitstag umgebrochen werden konnte.
Heute entspricht 1 Morgen im Allgemeinen ¼ ha und hat 1 ha = 4 Morgen
15 - Uheberg
Der Bach umfließt den „Uheberg", dessen Name sich auf das Gewässer bezieht. Anno 1678 ist es „ein klein Krebswasser die Uhrebache genannt". Im Jahre 1710 wird der Bach als „Aubeke" bezeichnet.
Das ist der Hinweis darauf, dass „Uhe" die mundartliche Version von „Aue" ist.
Der „Uhebach" ist also der „Aue-Bach".
Bei Wiebrechtshausen fließen „Düne" und „Uhbach" ineinander. Der Unterlauf wird meist der „Düne" (Dünenkrug) zugeordnet.
16 - Wittumsberg
Die Nutzung des Berges stand der Pfarrwitwe zu. Die Versorgung dieser Frauen versuchte man durch solche Berechtigungen zu sichern. Wohnung erhielten sie im "Pfarrwitwenhaus".
17 - Horstkamp
Mit „Horst" ist eine „Erhebung in oder über einem Sumpfgelände" gemeint.
Der „Horstkamp" ist an drei Seiten von einem solchen begleitet.
Siehe auch
01
18 - Hasenwinkel
WISWE: „... Am naheliegendsten ist es, das BW im Zusammenhang mit dem Feldhasen (lupus europaeus) zu sehen ..."
KAERGER: „... In nahezu jeder Feldmark bestand als Jagdhilfe ein winkelig gesetzter Flechtzaun ..." Daher der Name „Hasenwinkel".
WISWE: „... Die FN mit dem BW 'Hasen' beziehen sich fast alle auf dorfferne Örtlichkeiten, überwiegend ...am Waldrand ..." Das trifft hier bei allen FN zu.
Dem Kloster Wiebrechtshausen war die Jagd im „Hasenwinkel" zunächst erlaubt, dann aber verboten.
19 - Klosterberg
Die Namen nehmen hier Bezug auf das Kloster Wiebrechtshausen. Der „Klosterbusch" in Edesheim ist Teil des „Klosterberges".
Wiebrechtshausen soll schon vor der Gründung des Klosters der Begräbnisplatz verschiedener Adelsgeschlechter gewesen sein. Die
Herren von Westerhof, von Oldershausen und von Bönickenhausen (bei Salzderhelden) sollen hier ihre letzte Ruhe gefunden haben.
Die von Bönickenhausen zum Beispiel sollen jährlich 1 Malter Salz geliefert haben für die Berechtigung, hier in geweihter Erde bestattet zu
werden.
Das Kloster stand unter Aufsicht des Erzbistums Mainz und war der Jungfrau Maria geweiht.
Im Jahre 1234 wurden die Nonnen des St.-Blasius-Klosters in Northeim nach Wiebrechtshausen versetzt, 1245 wird das Kloster erstmals als Zisterzienserinnen-Kloster bezeichnet, als Erzbischof Siegfried III. von Mainz dem Kloster den Zehnten des Dorfes Suitheim überweist.
Neben der Kirche ist vom alten Kloster nur wenig erhalten. Die Kirche wird von der Kirchengemeinde Langenholtensen genutzt..
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20 - Pollas
Das Flurstück liegt auf der Gemarkungsgrenze auf einem Geländebucke.
Dem würde das BW "pol = Buckel entsprechen. Im GW ist wohl "aß" für "Ochse" enthalten.
Pollas ist demnach ein "Ochsenbuckel".
21 - Querbreite
Ein solches Flurstück kann "quer" vor anderen liegen oder die Pflugrichtung annähernd senkrecht zu der von angrenzenden Flurteilen verlaufen.
22 - Die 5 Morgen
Ohne nähere Flurbezeichnung mit einer Größe von 5 Morgen - Ackerfläche.
Der "Morgen" ist heute noch geräuchliches Landmaß.
Ein "Morgen" bezeichnete die Ackerfläche, die von einem Landmann mit zwei Pferden vor dem Pflug an einem Arbeitstag umgebrochen werden konnte.
Heute entspricht 1 Morgen im Allgemeinen ¼ ha und hat 1 ha = 4 Morgen
23 - Lindenbreite
Dieser Baum hatte für unsere Vorfahren meist eine hervorragende Stellung inne. So kennzeichnete er zum Beispiel eine Gerichtsstätte oder den Versammlungsplatz des Dorfes, den Tie.
Auf der „Lindenbreite" vor dem „Oberen Tor" des Klosters Wiebrechtshausen stand die Gerichtslinde. Hier war der Rastplatz der Fuhrleute.
24 - Ginnenplatz
Das BW kommt häufig auch als „Günne" vor.
WESCHE sieht in nd. „günne" eine „Vertiefung". Mit „jünne" ist auch „fließendes Wasser" bezeichnet.
JELLINGHAUS beschreibt mit seiner Erklärung die Lage des Flurstücks recht gut: „ginne = ein am jenseitigen Ufer liegendes Landstück". Der „Ginnenplatz" liegt für Wiebrechtshausen am „jenseitigen Ufer" des Uhebaches.
Mit „platz" ist ein „kleiner freier Raum" gemeint.
24 - Tagelöhnergärten
Tagelöhner waren vor allem landwirtschaftliche Arbeiter, die tageweise eingestellt und täglich entlohnt wurden.
25 - Füllenbucht
Die „Füllenbucht" befindet sich nördlich und nicht weit entfernt vom Kloster Wiebrechtshausen.
Die ahd. Bezeichnung „füllen = beenden" weist auf eine Grenzsituation hin. Das ist hier aber nicht der Fall.
Mit „Füllen" ist ein junges Pferd, ein „Fohlen" gemeint.
Der Name stammt aber aus dem südwestdeutschen Raum und ist hier eigentlich ungebräuchlich.
Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass der Begriff von einem ortsfremden Schreiber hier erstmals eingebracht wurde.
Das BW kann aber auch für „ful = faul, schlammig" stehen. Hier treffen „Uhlbach" und „Düne" zusammen. Es ist deshalb durchaus möglich, dass sich der Name nicht auf eine Pferdeweide, sondern auf einen tiefgründigen, einen sumpfigen Boden bezieht.
27 - Flachsberg
Als „Flachsberg" wird ein Gelände unterhalb des „Uh-Berges" bezeichnet.
„Flach" ist unter anderem ein GewN. Wenn man das zu Grunde legt, könnte daraus ein „von Gewässern umgebener Berg" werden. Und das trifft hier zu.
LAMPE bezieht den Namen jedoch auf den „Flachs": „... Auf dem Flachsberg wurde das gutsherrliche Flachs aus den Rotten getrocknet und gewendet ..
Flachs soll hier von den Tagelöhnern angebaut worden sein. Jede Familie soll 15 Ruten als Deputat erhalten haben (in Hannover 1 Rute ca. 22 qm).
28 - Das kleine Feld
Ohne nähere Bezeichnungen
29 - Neue Wiese
Das Flustück ist vermutlich durch die Teichabsenkung entstanden und wurde nicht weiter bezeichnet weil es einfach nur eine "neue Wiese" war.
>lesen
30 - Königsbrücke
Ist nicht näher erläutert!
31 - Bergkamp
Es kommt bei uns nicht oft vor, dass „Berg" als BW im Namen steht. Ein solches Flurstück, ein solcher Weg liegt dann häufig am Ortsrand. Der „Bergkamp" liegt vor Wiebrechtshausen, die „Bergstraße" war die Straße des ersten Neubaugebietes nach dem 2. Weltkrieg in Höckelheim.
32 - Wiebrechtshausen
Das Dorf „Wicberneshusen" lag einmal da, wo später das Kloster entstand. Es verschwand in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts und ist offensichtlich vom Kloster „gelegt" worden.
In der „Vita Meinwerci" heißt es für 1015 - 1036 unter anderem „... aream in quodam oppido quod dicitur Wicberneshusun ..." „Oppidum" dürfte hier mit „Dorf" - und nicht mit „Stadt" - zu übersetzen sein.
Auch im Mainzer Urkundenbuch ist 1141 „Wicberingshusen" genannt.
Im ON ist der PN „Wiebern" enthalten.
Das Kloster Wiebrechtshausen ist möglicherweise aus einer Pilgerherberge hervorgegangen. Darüber hinaus eignete sich die Stelle, um Vorspann zu leisten für die Strecke den Berg hinauf in Richtung Imbshausen.
Bei der protestantischen Kirchenvisitation 1542 stellte man fest, dass eine Gründungsurkunde für das Kloster Wiebrechtshausen nicht (mehr) existierte. Die Gründung des Nonnenklosters soll vom Kloster in Gandersheim ausgegangen sein. Anno 1207 wird Hedwig von Gandersheim Domina und Äbtissin in Wiebrechtshausen genannt. Sie soll das Kloster 25 Jahre geführt haben und in der Kirche vor dem Sankt-Martins-Altar beigesetzt sein.
Im Jahre 1245 überwies Erzbischof Siegfried III. von Mainz dem Zisterzienser-Nonnenkloster Wiebrechtshausen den Zehnten des Dorfes Suitheim. Durch weitere Schenkungen erhielt das Kloster Besitzungen in Hollenstedt, Hohnstedt, Vogelbeck, Edesheim, Eboldshausen, Denkershausen, Lagershausen, Holtensen und Kalefeld.
An Waldungen hatte das Kloster Wiebrechtshausen außer der Mandelbecker Forst den Retoberg als freies Eigentum von den Herzögen von Braunschweig erhalten.
Die Reformation wurde im Kloster 1588 eingeführt, und 1663 ist noch evangelisches Klosterleben bezeugt.
Als 1820 der Klosteramtmann von Wangenheim starb, wurde das Klosteram aufgehoben und die Ländereien als Klostergut zu Perioden von 12 bis 18 Jahren verpachtet.
Die Verwaltungsgeschäfte nahm fortan die Klosterkammer in Hannover wahr die örtlichen Verwaltungs- und Kassengeschäfte wurden vom Kloster-Rentamt in Northeim geführt.
>lesen
33 - Spende Tor
An diesem Tor des Klosters Wiebrechtshausen wurde am Gründonnerstag den Armen Gebäck von 3 Malter Weizen gespendet.
34 - Mühlbach
Die Klostermühle von Wiebrechshausen ist 1670(1) als Oelmühle erwähnt.
Im Jahre 1860 übernahm der Klostermüller August Paul die Leinemühle bei Sudheim, aber die „große alte Klostermühle" wurde weiter betrieben. Sie wurde erst 1898 abgerissen und durch eine neue Mühle mit oberschlächtigem Wasserrad ersetzt.
Der Mühlenteich auf dem Klostergelände wurde über den „Mühlbach", wie die Düne in diesem Bereich zeitweise genannt wurde, gespeist. Zwei weitere "Teiche befanden sich am „Roten Brunnen"(2).
(1) Siehe auch zum Denkershäuser Teich -
lesen
(2) Diese Bezeichnung und Lage ist bisher unbekannt.
35 - Am Reterberg
Der Berg wird auch „Rethberg", „Reterberg", „Reidberg" (1351) oder „Ritteberg" genannt.
Der Name ist abgeleitet von „ried = Sumpf". Damit ist das Gebiet um den Denkershäuser Teich gemeint.
Herzog Otto schenkte den Rethoberg 1321 den Nonnen in Wiebrechtshausen. Die tauschten den Berg 1416 mit Holtensen gegen die Dorfstelle Clawenhusen.
36 - Nonnenberg
Der Name „Nonnenberg" nimmt Bezug auf das unterhalb des Berges gelegene Kloster Wiebrechtshausen.
37 - Die Querlage
Ein Autor bezeichnet "Lage" als eine freie Fläche. Ein anderer sieht in "Lage" einen mnd, Ausdruck für "Stelle Platz"
38 - Aalkassenbreie
"Breie" ist der nd. Ausdruck für "Breite"
39 - Kuhweide
Bei FN mit dem BW „Kuh" handelt es sich in den meisten Fällen um eine Beziehung zur Waldweide. Entweder gibt es den Weg (-trift) oder die Ruhe- und Melkplätze (-hagen, -lager) an.
40 - An der Imbshäuser Grenze
Die älteste urkundliche Erwähnung von „Emmideshusun" stammt aus dem Jahre 967. Anno 1322 „Imdeshusen", 1527 „Imteshußen" und 1588 „Immeshausen" genannt, ist um 1616 bereits die Schreibweise „Imbshausen" erreicht.
Der Name bedeutet soviel wie „Haus des Immad".
Graf Immad übergab im 10. Jahrhundert einen Teil seines Besitzes dem Kloster Corvey. Seinen Sohn Meinwerk bestimmte er für den geistlichen Stand.
41 - Teichwiese
Teiche sind im Allgemeinen künstlich angelegte Gewässer. Die meisten wurden zum Zwecke der Fischwirtschaft aufgestaut. Fisch war, schon aus Glaubensgründen, fester Bestandteil des Speiseplans. Er ersetzte das Fleisch, das zu bestimmten (Fasten-)Zeiten nicht auf den Tisch kommen durfte. In dem Maße, in dem sich der Bedarf an Fisch verringerte, verlor die Teichwirtschaft an Bedeutung. Die Teiche wurden nicht mehr gepflegt und / oder verlandeten. Zum Teil wurden auch die Dämme durchstochen.
FN mit dem BW „Teich" beziehen sich in Denkershausen und Imbshausen auf den „Denkershäuser Teich", der vom Kloster Wiebrechtshausen bewirtschaftet wurde.
In diesem Fall also die Wiese vor dem Teich, die nach der Teichabsenkung entstanden ist. Siehe auch
Teich
42 - Hinter dem Teich
41
43 - Denkershäuser Teich
Der „Denkershäuser Teich" ist ein Sammelbecken des Dünebaches. Der Teich liegt im Kreuzungspunkt zweier Senkungslinien. Er war noch im Jahre 1667 etwa 230 Morgen groß. Durch seine Mitte ging die Jurisdiktionsgrenze.
Die Fischerei gehörte dem Amt Brunstein. Zur Taufe des Herzogs Erich II. lieferte der Fischmeister sechs große Hechte nach Münden.
Zwischen 1857 und 1863(1) wurde ein großer Teil des Wassers durch einen Graben abgelassen und der Wasserspiegel um zwei Meter gesenkt. Die Wasserfläche war anschließend immer noch über 100 ha groß. Im Jahre 1929 wurde der Wasserspiegel durch einen unterirdischen Abfluss nochmals um einen Meter abgesenkt für eine landwirtschaftliche Nutzung. Das gewonnene Land wurde bestellt oder beweidet.
(1) Siehe auch damit eingetretene Probleme
>lesen
44 - Lichtscheere
Eine "Lichtscheere" ist eigentlich eine Schere zum Beschneiden des es Diese Erklärung dürfte für einen FN jedoch unzutreffend sein.
Der Fluname ist zurückzuführen auf „lieth-scheer".
Das Flurstück befindet sich am Denkershäuser Teich, und „lieth" für „Abhang" sowie mnd. scheer = Hügel" ergeben eine gute Beschreibung für die Lage: der Abhang eines Hügels.
46 - Buchlieth
"Lieth" steht für "Berghang, Abhang, Senkung"
"Buchlieth" leitet sich also vom Ort wo die Buchen stehen ab.
Die „Buche" (fagus) ist eine der wichtigsten Laubbäume Europas. Neben der Eiche taucht besonders die Buche, nd. „bok", auch in FN auf. Gemeint ist damit im Allgemeinen die Rotbuche.
Das „Buchholz" war ein Buchenwald, die „Buchlieth" ein mit Buchen bestandener Hang. Und der „Buchstrauch" war laut STEINHOFF ein niedriger Buchenbestand.
Einzelne Bäume in der Feldflur markierten oft eine besondere Stelle (An der Buche) und waren wichtige Orientierungspunkte in der Landschaft.
47 - An der Reststelle
Im BW ist mundartlich „resten" enthalten, was soviel wie „ausruhen" bedeutet. - Hier am Denkershäuser Teich begann der Aufstieg in die Wälder und kreuzten sich die Wege zur Burg Brunstein und zum Kloster Wiebrechtshausen. Eine ieale „Stelle zum Ausruhen".
48 - Wolfsgrube
In den meisten Fällen wird der mit „Wolf" gebildete FN oder ForstN zu „lupus", dem „Wolf" zu stellen sein. Bis in das 18. Jahrhundert kamen in unserer Region Wölfe vor.
Während die meisten Namen nur auf das ehemalige Vorkommen des Tieres weisen, das heißt Gelände, das häufig von Wölfen aufgesucht wurde, geben manche Bezeichnungen auch konkret Stellen an, wo Wölfe gefangen wurden (Wolfsgrube, Wolfskuhle, Wolfshof).
Man fing und tötete die Wölfe unter anderem in tiefen Gruben, in die man angespitzte Pfähle zum Aufspießen des herabstürzenden Tieres gerammt hatte. Die Grube wurde mit Laub und Hölzern getarnt. Angelockt wurden die Wölfe durch Aas oder geschwächte Tiere.
Auch die „Wolfsangel" war im Gebrauch. Dazu schlug man einen Eisenwinkel in etwa 2 m Höhe in einen Baumstamm. Auf den hervorstehenden Haken platzierte man ein Stück Fleisch. Wenn der Wolf hochsprang, um das Fleisch zu schnappen, bohrte sich der Haken in seinen Oberkiefer, sodass er hilflos auf dem „Angelhaken" hing.
PHILIPPS zum „Wolfswinkel": „... 1834 Abfindung der Holtenser Gemeindeforst an die Domäne Brunstein in Größe von 5 Morgen ...".
49 - Herrendienstweg
Das BW ist als ein Hinweis auf ehemalige adlige Grundherrschaft oder auf Domänenland zu sehen.
Neben den „Herrengehren" gibt es auch die „Bauerngehren", die Gemeindeholzung der Bauern.
Der „Herrendienstweg" gibt den Weg von Denkershausen zum Amt Brunstein an, wenn vom Amtmann Hand- und Spanndienste angefordert wurden.
50 - Sandköpfe
Oft ist "Sand" in FN ein Hinweis auf die Bodenbeschaffenheit.
52 - Auf der langen Rute
Der Name kann sich auf die Form des Flustückes beziehen.
Das GW wird zu mnd. "rute = Raute, regelmäßiges Viereck" zu stellen sein.
53 - Lagershäuser Feld
In einer Urkunde des St.-Blasius-Klosters in Northeim aus dem Jahre 1141 wird Lagershausen erstmals urkundlich erwähnt. Graf Siegfried von Northeim und Erzbischof Markolf von Mainz bestätigen dem Kloster darin das Eigentum an zwei Hufen Landes in „Lawardishusen".
Über „Lawordeshusen" 1290 und „Lawershausen" 1542 war 1588 der Ortsname „Lagershausen" erreicht. CASEMIR stellt den ON zum PN „Lathwart".
Lagershausen hat stets im Abhängigkeitsverhältnis zum adligen Gut in Imbshausen gestanden. Den Edelherren in Imbshausen waren Herrendienste und Abgaben zu leisten.
Im 30-jährigen Krieg, besonders während der Belagerung von Northeim 1626, hatte Lagershausen schwer zu leiden. Anno 1685 hatte Lagershausen noch 67 Bewohner, 7 Hofstellen waren wüst. „... Auch die Kapelle ist öde und verwüstet ... zum Gottesdienst wird mit der Hillebille geklappert..." Im Jahre 1745 ließ Freiherr von Steinberg die Kapelle durch eine neue ersetzen. Sein Wappen befindet sich über der Eingangstür.
Durch das Ablösungsgesetz vom 23. Juli 1833 wurde der Zehnte von den Meierhöfen an die Königliche Klosterkammer abgelöst. Die Höfe waren damit freies Eigentum ihrer Besitzer.
55 - Am Steinbruch
Der Name sagt es bereits aus. Der Ort an dem Steine gebrochen werden. Zum Haus- oder Wegebau z.B..
Bei uns hauptsächlich aus Kalkmergel bestehend.
56 - Auf der Lossie
Es gibt den Fluss „Lossie" in Schottland und die „Losse" im Kaufunger Wald.
„Losse" bedeutet, so BAHLOW, soviel wie „Sumpf".
Die Namen beziehen sich hier ebenfalls auf ein Gewässer.
57 - Sattel
Der FN weist auf die geomorphologische Situation hin. Hier ist der Weg/Pass über einen Berg.
59 - Am Mandelbecker Weg
Der ON zeigt kaum Veränderungen und nimmt Bezug auf ein Fließgewässer: 1016 Mandelbike 1338, Mandelbeke, 1519 Mandelbick, 1527 Mandelbeck
CASEMIR führt den ON auf den GewN „mand-ala" zurück in der Bedeutung „die Quirlende".
60 - Am Osterhai
Hier ist die Lage „östlich" des Dorfes angegeben.
Beim „Osterbrunnen" könnte der Brauch des „Osterwasserholens" zutreffen.
Anmerkung: Dieser vermutlich Jahrhunderte alte Brauch ging in der Neuzeit vermutlich verloren!
62 - Pferdekopf
Pferdekoppel im Wald waren nicht ungewöhnlich. Allerdings waren die Tiere in ihrem Versteck gut bewacht. Möglich, dass sich hier Stall und Koppel befanden.
Es ist festzustellen, dass sich am „Pferdekopf" eine wichtige Wegekreuzung befand. Das BW kann daher von mnd. „werde = Weg, Fahrt" abgeleitet sein.
63 - Dünenberg
Anno 1663 heißt es: „... ein klein waßer die Dünne genant..." im Jahre 1782 ist es der „Dünnebach". Erst Anfang des 20. Jahrhunderts ist der Bach die „Düne".
KETTNER sieht in dem Namen mnd. „dünne = dünn, gering" und führt ihn auf ein „schmales Bachbett oder eine geringe Wasserführung" zurück.
BAHLOW sieht in dem Namen ein „modriges Gewässer".
Das Tal war keineswegs sumpfig. Von einer „geringen Wasserführung" oder einem „modrigen Gewässer" kann keine Rede sein. Das Bachbett war nicht sehr breit, eher „schmal".
64 - Kopfhai
"Hai"
Der Name kommt, auch in der Schreibweise „hay, hei oder häu", wobei letztere auch einen Hinweis zur Deutung liefert im Sinne von „abhauen".
Günter KAERGER schreibt zum ForstN „Hai":
„... Die wichtigsten schon vor 1000 Jahren urkundlich belegten Waldnutzungen waren Brenn- und Bauholz, Weide und Mast ... Außerdem waren die genannten Nutzungen so konfliktreich, daß der Wald in kurzer Zeit zerstört worden wäre, hätte man nicht feste Regeln eingehalten ... Es wurde auf Zeit der Holzgräfe gewählt, der den Hölting leitete.
Entscheidend war die Einteilung des Waldes in zumeist 18 Parzellen. Jährlich wurde nur eine Teilfläche - Hay genannt - Holz genutzt. Der Wald wurde aber dort nicht kahl geschlagen, vielmehr blieb ein leichter Schirm alter Bäume ... Die frische Schlagfläche wurde mehrere Jahre vor dem Weidevieh gesperrt..."
Im Harz und im Harzvorland zeigt der Name „Hai" die Flächen an, die einem Köhler zum Holzschlagen für seine Kohlenmeiler eingeräumt waren.
Die „Haiäcker" liegen auf abgeholzten Waldflächen.
66 - Schnippel
Mit Schnippel ist ein "Zipfel" bezeichnet.
Bei uns ist der Schnippel ein durch Wege abgeschnittenes Flustück.
69 - Osterbrunnen
Mit dem BW ist die Lage "östlich" des Dorfes angegeben.
Beim "Osterbrunnen" könnte der Brauch des "Osterwasserholens" zutreffen.
Dieser Brauch hat sich bei uns allerdings sehr reduziert und findet kaum noch Anwendung.
70 - Am Piepenbrink
Beim „Piepenbrink" in Denkershausen, knapp außerhalb der alten Ortslage gelegen, dürfte es sich um Land des „Piepers" oder „Pfeifers" gehandelt haben Darunter verstand man den Ausrufer oder Gemeindediener, der für seine Tätigkeit auch mit einem Stück Land „bezahlt" wurde.
Anmerkung: Wie lange die Tätigkeit des "Piepers" erfolgte ist nicht belegt. In einer Karte der Gemarkung Denkershausen aus dem Jahr 1904 ergibt sich die Tatsache, dass das Landstück neue Besitzer, 5 an der Zahl, gefunden hat.
>sehen
71 - An der Heller
Mit „Heller" ist ursprünglich ein „Behältnis für Fische" gemeint, später auch ein kleiner Fischteich, der sich im Ortsbereich befand. Die Fische waren da leicht zu „keschern".
71 - Auf dem Wedekind
Wörtlich übersetzt bedeutet „Wedekind" oder „Widukind" soviel wie „Waldkind". Der Name taucht als FamN, aber auch als PN auf. Schon 1392 ist ein „Cord Wedekind" in Moringen benannt.
Den „Amtskrug" in Denkershausen hatten mehrere Generationen „Wedekind" inne. Der Name war deshalb ein Begriff.
71 - Quellengrund
"Quellen" im weiteren Sinne sind Stellen, an denen Wässer aus der Erde sickern oder sprudeln. Im engeren Sinne sind es die natürlichen Austritte von Grundwasser.
71 - Stadtbergstrasse
Das BW weist auf die Stadt Northeim als Zielort hin.
73 - Heiligenkamp
Das BW zeigt im Allgemeinen Kirchenbesitz an.
So hieß die „Heiligenwiese" vor der Verkuppelung „Klingebuilsweische", also „Klingebeutelwiese". Der Kirchenvorsteher erhielt die Wiese zur Nutzung für seine Dienste in der Kirche.
74 - Unter dem Dorf
War der frühere FN weil es außerhalb der örtlichen Bebauung lag. Heute: Heiligenkamp
75 - Im Ramk
Die GewN „Ramk" und „Rammerk" sind nach KETTNER identisch und abgeleitet von „Ram-beke".
KETTNER sieht im BW „ram = Widder, Schafbock". Es gab hier viele Schafherden, die das Gewässer als Tränke aufgesucht haben können.
Ein Bezug zu mhd. „ram = Rabe" ist ebenfalls möglich, falls an seinen Ufern K olonien der Rabenvögel anzutreffen waren.
Selbst eine Ableitung von mnd. „ramese = Bärlauch" ist nicht grundsätzlich abzuschließen.
76 - Voßgrund
„Voß" ist der nd. Name für den „Fuchs". Allerdings sind solche Namensbildungen oft nicht mit dem überall vorkommenden Tier in Verbindung zu bringen.
Häufig geht „Voß" auf mnd. „vosse = Passage, Kanal" zurück. Das dürfte auch hier zutreffen. Es handelt sich um eine langgestreckte Steingrube, eine ältere Art des Abbaus von Gestein.
Diese Gräben sind bis zu 2 m tief, können aber einige hundert Meter lang sein und ähneln in ihrer Form einem steilwandigen Hohlweg.
(Ist heute aber abgetragen)
77 - Winterlache
Mit mnd. „Lake" wird im Allgemeinen ein seichtes, stehendes Gewässer oder eine mit Wasser gefüllte Vertiefung im Wiesengelände bezeichnet. Manchmal wird „Lake" oder „Läche" auch als „Pfütze" beschrieben.
Im Winter standen die langgestreckten Steingruben häufig unter Wasser.
Der Ausdruck „Lake" wird manchmal, so KETTNER, „... als ein Synonym für 'Bach' gebraucht..."
79 - Ochsengrund
Festzustellen ist, dass die meisten Flurstücke mit dem BW „Ochse" weitab der Siedlung an der Gemarkungsgrenze liegen. So in Berwartshausen, Denkershausen (04), Edesheim, Hammenstedt, Hillerse, Höckelheim.
Nach SCHEUERMANN und anderen kann das BW ein Hinweis auf die Weide des Gemeindebullens sein.
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80 - Am Kreuzbusch
Der „Kreuzbusch" in der Gemarkung Denkershausen liegt am Beginn / Ende eines langen Hohlweges. Das legt die Vermutung nahe, dass sich hier ein Bildstock befand, um für einen glücklich überstandenen schwierigen Wegabschnitt zu danken oder um einen solchen Umstand zu bitten. Das Nachbarflurstück auf der anderen Seite der Grenze ist der „Tönnieskamp". Damit ist der Heilige Antonius gemeint. Bei dem Kreuz wird es sich um ein T-förmiges „Antoniuskreuz" gehandelt haben.
81 - Am Berge
Berge charakterisieren bei uns das Landschaftsbild. Das GW „Berg" taucht daher über 100 Mal und in allen Gemarkungen auf. Diese große Zahl der Namen im Zusammenhang mit „Berg" unterstreicht deren Wichtigkeit als Bezugspunkte.
Auffallend ist, dass sich der Name des Berges häufig auf das Tal oder bestimmte Situationen zu seinen Füßen bezieht (Aueberg, Bornberg).
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n.k. - Fliegenteich
Im Namen einen Hinweis auf eine Insektenplage zu sehen bietet sich zwar an und ist auch nicht von der Hand zu weisen. Allerdings würde das auf viele Gewässer zutreffen.
Der Name kann sich auch auf die Form des Teiches beziehen. Falls er eine starke Krümmung oder einen „Knick" aufweist, kann der Name von mnd. „vlege = Haken" abgeleitet sein.
n.k. - Friedhof
Nonnen, Pröbste und Kirchenamtsleute wurden in der Kirche des Klosters Wiebrechtshausen beigesetzt.» Auf dem Friedhof an der Klosterkirche fanden östlich des Gotteshauses die weltlichen Bewohner des Klosterbezirks ihre letzte Ruhe sowie Fremde. Nördlich der Kirche wurden die Verbannten bestattet.
Um 1820 wurde für die Bewohner von Wiebrechtshausen und Mandelbeck ein neuer Begräbnisplatz angelegt.
n.k. - Hopfenberg
Ein FN mit dem BW „Hopfen" signalisiert Hopfenanbau oder weist auf Stellen hin, wo früher wilder Hopfen anzutreffen war.
Den wilden Hopfen verwendete man in erster Linie zum Eigenbedarf. Er wuchs bevorzugt auf bachnahen Auen, war aber auch an Hecken und in Erdfällen anzutreffen.
Vor allem an den Hängen des Wieter und in der Rhume-Aue gab es in Northeim „Hopfengärten"
Als Rohstoff zur Bierbereitung ist Hopfen in Deutschland seit dem 8. Jh. bekannt. Er wurde meist gartenartig am Rand der Feldflur angebaut. Fichtenstangen dienten als Rankhilfe und wurden auch „Hoppenstangen" genannt.
Ende des 13. Jahrhunderts wurde in Einbeck Land übergeben mit der Verpflichtung, jährlich auf einem Teil davon Hopfen anzupflanzen. Für Northeim ist der Anbau von Hopfen 1305 bezeugt. Anno 1383 ordnete der Rat der Stadt Braunschweig an, dass kein Bürger mehr als den dritten Teil seines Landes mit Hopfen bepflanzen dürfe, um der Minderung des Getreide-Anbaues entgegen zu treten.
Das alles lässt auf eine starke Nachfrage schließen. Dennoch schwankte der Erlös aus dem Hopfenanbau außerordentlich. Seit dem 17. Jahrhundert wurde der Anbau hier zum großen Teil wegen geringerer Qualität aufgegeben.
n.k - Im Schlage
Der Durchlass in der Landwehr war in der Regel mit einem "Schlag = Schlagbaum" verschlossen.
n.k. - Horst
Siehe 17 - Horstkamp
n.k. - Schwarzbrunnenquelle
Diese Quelle war mit Steinen eingefasst. In einem Wassergraben wurde Wasser nach Dankelsheim geleitet.
n.k. Schwarzpfortenbreite
In der Klostermauer des Klosters Wiebrechtshausen befand sich unter anderem die "Schwarze Pforte"
n.k. Umbruch
Hier befand sich eine Obstbaumplantage. „Umbruch" steht hier vielleicht für eine „Umnutzung". Weil die Lage des Flurstücks nicht bekannt ist, kann definitiv nicht gesagt werden, ob dieser „Umbruch" von Ackerland in Streuobstwiese oder umgekehrt vonstatten ging.


Abkürzungen
ags. angelsächsisch
ahd. althochdeutsch
asä. altsächsisch
BW Bestimmungswort
dt. deutsch
engl. englisch
Fä. Fälschung
FamN Familienname
FN Flurname
frz. französisch
Gde. Gemeinde
Gem. Gemarkung
Gen. Genetiv
germ. germanisch
GewN Gewässername
GW Grundwort
hd. hochdeutsch
idg. indogermanisch
Jh. Jahrhundert
kelt. keltisch
lat. lateinisch
Lit. Literatur
ma. mundartlich
mhd. mittelhochdeutsch
mnd. mittelniederdeutsch
nd. niederdeutsch
NN Normalnull(punkt)
Nr. Nummer
ON Ortsname
OT Ortsteil
PN Personenname
slaw. slawisch
StrN Straßenname
vgl. vergleiche
Var. Vatiante
Wü. Wüstung
Zeichen
< entstanden aus
> geworden zu
+ Wüstung
