Jahr 1934 - Der Nationalsozialismus hält Einzug!

Mit diesem Dokument beginnt ein schwieriges Kapitel für unser Denkershausen.

Der Nationalsozialismus!

Es wird schwer sein, sich diesen Dokumenten zu stellen. Letztlich aber muss der Begriff der Demokratie  in unserer heutigen Grundordnung dominieren und wir dürfen uns den Blick zurück nicht verstellen. Auch wenn es mittlerweile schon wieder andere Kräfte gibt.

Mit dieser Ernennung wurde alle bislang demokratischen Gepflogenheiten, siehe Weimarer Verfassung, außer Kraft gesetzt.

Auch der angesprochene § 41 Abs. 3 des Gemeindeverfassungsgesetzes von 1933 zeigt mit einer Deutlichkeit wieweit die Gleichschaltung im Sinne des NS-Staates vorgesehen, nein, bereits umgesetzt war.
Wer sich mehr damit beschäftigen möchte, der googelt einfach unter "gemeindeverfassungsgesetz 1933" und findet mehr als nur eine Interpretation darüber.

Damit war aber der Grundstein hier vor Ort gelegt und eine ganze Generation hat eine Generation verführt. Später hat keiner mehr davon gewußt, oder war gar daran beteiligt!

Zwei Gemeinderats-Protokolle aus dieser Zeit

Erstes Protokoll bezieht sich auf den 12. November 1934, also vor der Einsetzung des Gemeindeältesten mit folgendem Wortlaut:

 Siehe auch rechts "Alle Protokolle aus der NS-Zeit"

   Denkershausen, den 12.11.1934

  Anwesend waren:
  W. Lüdecke, Gemeinde Dir.
  Fr. Bode.
  A. Kulp
  A. Ebbecke
  Alb. Eggers
  W. Armbrecht
  H.G. Kahmann
  Fr. Wolter
  A. Seeger
  A. Jahns

  In der auf heute angesetzten
  Versammlung des Gemeinderates erschie
  nen die hierneben verzeichneten Mitglieder
  das nachfolgende wurde besprochen.
  1.). Der Antrag der Führerin des
  B.d.M. und der Jungmädel, Frau
  Leimeister, wegen Beschaffung eines
  Heimes wird vorläufig abgelehnt.
  mit der Begründung, daß der
  Umbau des Armenhauses auf Schwie-
  rigkeiten stößt. Auch andere Möglich-
  keiten sind nicht zu finden. Es soll
  nun mit den Gastwirten in
  Denkershausen und Lagershausen
  wegen überlassen der Säle verhan-
  delt werden bis sich an anderes
  Projekt findet.

  V. g.
       W. Lüdecke
 
 

  Das zweite Protokoll nach der Einsetzung

  Denkershausen, den 4. 12. 1934

  Anwesend:
  der gesamte Gemeinderat

  Der Gemeindevorsitzende hatte
  die Gemeinderäte auf heute abend
  zusammengerufen, um dieselben
  nach den neuesten Bestimmungen
  in ihr Amt zu berufen und
  zu vereidigen.

     Nach dem die Sitzung eröff-
  net war, ermahnte der Gemeinde-
  vorsteher die Gemeindeältesten noch-
  mals stets in den Sitzungen
  nach den Worten zu handeln
  "Gemeinnutz geht vor Eigennutz"
  Jenno erinnerte so hin mit
  festen Worten an die Schweigepflicht
  danach ging die Vereidigung
  vor sich indem der Gemeindevorsteher
  hier den Eid aussprach und die
  Gemeindeältesten ihn stehend mit
  erhobener Rechten nachsprachen.
  dann wurde ihnen das Beruf
  ungsschreiben überreicht und da
  sonst nicht auf der Tagesordnung
  stand die Sitzung geschlossen.

     Vorgel.          genehmigt
                 W. Lüdecke